William March: Im Spiegel ("The Looking Glass")

Erste deutsche Ausgabe – nach dem Original The Looking-Glass (1943)
Reedyville, Alabama – eine kleine Südstaatenstadt zwischen 1900 und 1940. Hinter der Fassade aus viktorianischen Häusern, ärmlichen Baracken und stillen Seen verbirgt sich ein ganzer Kosmos von Lebensgeschichten. William March entfaltet in seinem Roman ein Panorama von Figuren: ehrgeizige Aufsteiger und Gescheiterte, verletzliche Kinder und verhärtete Erwachsene, Außenseiter, Träumer, Frauen und Männer, die in den Konventionen ihrer Zeit gefangen sind.
March erzählt nicht linear, sondern in Momentaufnahmen: Erinnerungen, Szenen und Stimmen verweben sich zu einem Mosaik, das die verborgenen Spannungen einer Gesellschaft sichtbar macht. So entsteht ein literarisches Spiegelbild des amerikanischen Südens – voller Tragik und Mitgefühl, von einer präzisen psychologischen Beobachtung durchdrungen.
Als das Buch 1943 in den USA erschien, reagierte die Kritik gespalten: Bewunderung für Marchs Schärfe und psychologische Tiefe stand neben Irritation über seine fragmentarische Form. Heute gilt Im Spiegel als eines der unterschätzten Meisterwerke der amerikanischen Literatur – ein Roman, der den Menschen in seiner Sehnsucht, seinen Masken und seinem Scheitern zeitlos sichtbar macht.
2. Auflage 2025
Übersetzung: Martin Richter, Mitarbeit: Josefine Günther
521 Seiten
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